Als Kazuo nach Hause kam, stellte er fest, dass Anna bereits da war. Chloe jedoch war immer noch fort. Auf seine Nachfrage hin, sagte Anna nur, dass das Treffen der „Red Streak“ sich wohl etwas hinziehen würde und Chloe wahrscheinlich erst sehr spät heimkam. Kazuo nickte dazu nur und verzog sich direkt in sein Zimmer. Noch immer war er aufgewühlt über die merkwürdige Begegnung, die er gehabt hatte. Es verwirrte ihn, nun eine zweite Perspektive von allem zu haben. Wie nur konnten zwei Geschichten so unterschiedlich klingen? Ob Kodan Recht hatte? Oder Chloe? Kazuo konnte es nicht abschätzen, aber er beschloss, dem Hinweis Kodans nachzugehen. Neugierig ging er zu seinem Schrank und öffnete die unterste Schublade. Hier waren Handschuhe und dicke Socken drin. Sachen, die man nur im Winter brauchte. Aber dafür, dass nur so wenig in dieser Schublade war, wirkte sie sehr gestopft. Kurzerhand räumte Kazuo sie aus und tatsächlich, eine versteckte Wand kam zum Vorschein. Kaum war diese entfernt fand er auch schon ein kleines Buch. Es war unbeschriftet und hatte einen schlichten Einband. Als Kazuo es aufschlug, bemerkte er recht schnell, dass es eine Art Tagebuch sein musste. Jeder Eintrag war mit einem Datum versehen und dazu standen verschiedene Dinge, die passiert waren. Die Schrift erkannte Kazuo auch als seine. Kurzerhand stand er auf und legte sich mit dem Buch aufs Bett. Die Einträge fingen irgendwann im Januar an und berichteten in erster Linie über den langweiligen Schulalltag und irgendwelche Dinge, die er mit Shinji unternommen hatte. Scheinbar war er in den Blauhaarigen verliebt gewesen. Doch Kazuo machte sich nicht die Mühe, darüber nachzulesen. Was ihn interessierte, waren die Ringe und die „Red Streak“, also blätterte er immer weiter, bis er schließlich im März fündig wurde.
14. März 2013
Shinji hat mir heute erzählt, dass er ein Wächter ist. Ich kann nicht glauben, dass mein bester Freund ein Ringträger ist, genau wie ich. Aber noch mehr als das, er kennt auch die ganzen anderen Wächter. Sie gehen allesamt auf die Seijo. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns alle so nahe waren. Nur einer ist nicht auf unserer Schule: Fukano Masashi. Ich hab schon öfter von diesem Unruhestifter gehört. Zusammen mit Shinji hab ich mich mit ihm getroffen. Der Kerl sah besser aus, als die Gerüchte vermuten gelassen hatten. Aber sein Charakter wirkte anfangs ziemlich abstoßend. Seine Hilfe gegen "Nightmare" im Auszug für Nakatsukasas Leben. Shinji ist darüber ausgeflippt und gegangen. Ich hab noch weiter nachgefragt. Nakatsukasa ist seit Jahren mit Kojima Ryo befreundet, dem ehemaligen Wolkenwächter. Und Fukano glaubt, Kojima sei der Boss von "Nightmare" und damit auch Nakatsukasa! Gemeinsam hätten die Beiden schon öfter versucht, Fukano seines Ringes zu entmachten. Darum ist Fukano auch eigentlich undercover. Sein richtiger Name ist Kagami Kodan. Ich muss zugeben, was er mir erzählt hat, klang unglaublich schlüssig und auf den zweiten Blick wirkte er gar nicht so fies, wie ich gedacht habe. Aber in einen Mord involviert werden...
Kazuo stockte. „Nightmare“? Das hörte er gerade zum ersten Mal. War das ihr Gegner? Er wusste nur von dem verräterischen Wächter. Was also war hiermit? Doch mehr noch fiel sein Blick auf die Zeichen, die den Namen Kagami Kodan bildeten. Hier hatte er ihn also kennen gelernt. Kodan... Als Fukano Masashi. Als ein Teenager? Kazuo wurde aus seinem eigenen Eintrag nicht wirklich schlau. Aber er stellte fest, dass Chloe und Damian scheinbar nicht die Einzigen waren, die gern mit einer Zweitidentität um sich schmissen.
An anderer Stelle schritt Mizuki gerade mit einem Putzeimer und einem Lappen durch das Kojima-Anwesen. Die „Red Streak“ und Ryo hatten sich allesamt in der Küche versammelt und Rei saß in seinem Zimmer und machte Hausaufgaben. Damit hatte Mizuki den Rest des Hauses mehr oder weniger für sich und das nutzte sie aus, um ihren Großputz noch weiter zu führen. Heute war das alte Bibliothekszimmer dran. Es war ein großer Raum, der auch Zugang zum Garten hatte. In der Mitte stand ein Tisch und ein Lesesessel. Der Rest des Zimmers war voll gestellt mit Regalen, die über und über mit Büchern gefüllt waren. Neugierig schritt Mizuki die Regale entlang, überflog die Titel. Es war überraschend, wie viele verschiedene Gebiete diese Mini-Bibliothek doch abdeckte. Ryo schien ein sehr belesener Mann zu sein. Oder gehörten all diese Bücher jemand anderem? Mizuki kümmerte sich nicht darum, sondern stellte den Eimer auf den Tisch und tunkte den Lappen hinein. Kurz ausgewrungen, dann schritt sie zu einem der Regale. Sie übersah dabei einen kleinen Stapel Bücher, der auf dem Boden lag. Bücher die scheinbar noch nicht wieder weggeräumt worden waren, wo sie hingehörten. Mizuki stolperte darüber und prallte gegen eines der Regale. Kurz erschütterte dieses, doch die Bücher blieben an Ort und Stelle. Stattdessen fiel jedoch ein alter Karton, der auf dem Regal gestanden hatte, mit einem lauten Klatschen hinab. Der Deckel flog dabei davon und eine Staubwolke stieg auf. Mizuki hustete kurz, dann blickte sie hinab und stutzte. In dem Karton befand sich ein altes und stark vergilbtes Buch. Viel zu alt, um auch nur ansatzweise in diesem Jahrhundert geschrieben zu sein. Und umso überraschender waren die Worte, die darauf zu lesen waren: Tagebuch des Kojima Ryo.
16. März 2013
Gestern war wohl ein beschissener Tag. Nakatsukasa hat uns alle hergerufen, damit wir eine Initiative gegen "Nightmare" starten. Im Ernst? Fünf Teenies gegen "Nightmare"? Von denen wir weder wussten, wann sie auftauchen würden, geschweige denn, wer von denen? Das konnte nur schief gehen, aber ich habe trotzdem mitgemacht. Ich wollte wissen, wie das Ganze ausgehen würde, wo doch Nakatsukasa diesen Plan geschmiedet hatte. Tatsächlich sind die drei Bekannten von "Nightmare" da aufgetaucht, wo Nakatsukasa es gesagt hatte und haben angegriffen. Aber es wirkte alles so abgekartet und sie haben nur Nakatsukasa entführt, obwohl sie uns alle hätten fertig machen können. (Ich hab sogar einen Schuss in die Schulter eingesteckt. Scheiße, tut das weh!) Der Plan hätte niemals so funktionieren können, wenn nur eine Partei daran beteiligt war. Irgendwie bin ich mir sicher, dass das ein abgekartetes Spiel war! Darum bin ich heute wieder zu Kagami. Ich hab ihm davon erzählt. Er hat abermals seine Bedingung genannt. Ich weiß, ich bin vorgestern noch unsicher gewesen, aber jetzt bin ich mir sicher, dass man Kagami trauen kann. Darum bin ich auf seine Bedingung eingegangen. Er wird uns helfen und dafür werd ich ihm helfen, dass er Nakatsukasa dran bekommt.
Kazuo griff nach seiner Schulter. Unweigerlich schob er sein Shirt etwas hinab und erblickte tatsächlich eine feine Narbe. Er war wirklich angeschossen worden! Aber noch immer rief sein Tagebuch mehr Fragen auf, als dass es solche beantwortete. Wer war Nakatsukasa? Scheinbar einer der Ringträger, nur welcher davon? Und noch immer wusste Kazuo nicht, wer oder was „Nightmare“ war, geschweige denn wer diese drei Bekannten von dort waren. Hätte er nicht mehr Namen schreiben können? Das war doch zum Haare raufen! Aber scheinbar hatte Kazuo Kodan vertraut, immerhin war er drauf und dran, auf eine Bedingung einzugehen, mit der er einen gemeinsamen Mit-Wächter umgebracht hätte. Wie weit die ganze Sache wohl noch gegangen war?
1. Juni 1808
Wir waren Wochen auf See gewesen. Wochen, in denen wir uns im Lagerraum eines Schiffes versteckt hatten, damit uns die Mannschaft nicht sah. Es war schwer, mit Vieh, Kisten voller Reis und ??? eingesperrt zu sein, aber heute hatte diese Reise ein Ende gefunden. Wir haben unser Ziel erreicht: England. Die Menschen hier sehen so anders aus. Die Gebäude, die Sprache... Es ist wie eine völlig fremde Welt. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, hierher zu kommen, aber es wird mit Sicherheit eine großartige Erfahrung fürs Leben sein. Wir haben sogar eine Unterkunft gefunden, die uns ein Fremder bezahlt hat. Aien ist sein Name. (Ich weiß nicht, wie man ihn schreiben sollte.) Er lud uns zum Essen ein und erzählte uns von den Gepflogenheiten Englands. Er wirkt nett, aber etwas ist an ihm merkwürdig. Ich hoffe, wir haben uns nicht auf jemand falschen eingelassen.
Mizuki stockte. Diese Jahreszahl... Konnte es sein, dass das hier... ein Vorfahre von Rei und Ryo war? 1808, das waren gut 200 Jahre! Aber was hatte dieser Vorfahre in England gemacht? Und mit wem war er zusammen gereist? Mizuki hätte es nur zu gern gewusst, aber die Tinte, die den Namen geschrieben hatte, war verwischt worden. Und Aien... Der Name klang merkwürdig.
Kurz schielte Mizuki umher. In der Ferne hörte man die Leute in der Küche sprechen. Niemand schien sich um sie zu kümmern. Also schlug sie vorsichtig eine Seite des Tagebuchs um und las weiter.
22. März 2013
Ich bin völlig k.o.! Wir haben alle zusammen das Versteck von "Nightmare" gestürmt. Ich weiß nicht, was mich mehr fertig gemacht hat. Es ist einfach so viel passiert, ich kann es kaum in Worte fassen... Erstmal hatte Kodan von Anfang an Recht. Nakatsukasa hatte zu "Nightmare" gehört. Genauso wie Kojima Ryo der Boss war. Leute, die eigentlich unsere Freunde hätten sein sollen, sind unsere Feinde gewesen. Aber das ist leider nicht alles von all der Geheimnistuerei um mich herum. Yoshioka Kuroe ist auch nicht einfach ein neuer Mitschüler gewesen. Er war ein Spion zum Schutz der Ringträger. Wieso auch immer so was ausgerechnet vor uns Ringträgern geheim gehalten werden muss! Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute noch in meiner Umgebung heimlich mein Wachpersonal spielen. Ob das einer der Gründe ist, weshalb Kodan mit seinem Ring untergetaucht ist? Ich kann es nachvollziehen. Diese "Red Streak" ist mir genauso ungeheuer wie "Nightmare". Kojima Ryo war Teil von Beiden. Nakatsukasas Familie führt die japanische Fraktion der "Red Streak" an und dieser Damian war auch Teil Beider. Keine Ahnung, wie die Anderen dazu stehen, aber Kodan war der Einzige, der alles zu "Nightmare" richtig eingeschätzt hatte. Gegenüber der "Red Streak" halt ich mich auch lieber an ihn. Ich vertraue ihnen kein Stück weit. Abgesehen davon steh ich nun in Kodans Schuld. Ich muss ihm immer noch Nakatsukasa ausliefern...
Kazuo runzelte die Stirn. „Nightmare“ war also wirklich der Feind gewesen, während die „Red Streak“ angeblich geholfen hatte, „Nightmare“ zu stoppen. Fürs Erste. Aber warum war Kojima Ryo, der vermeintliche Boss von „Nightmare“ dann auf freiem Fuß, lebte ganz normal daheim und war scheinbar gut Freund mit den Leuten der „Red Streak“? Da stimmte doch etwas ganz gewaltig nicht! Hatte Kodan Recht? Steckten diese beiden Organisationen unter einer Decke? Aber das war doch scheinbar etwas so offensichtliches. Warum ging keiner der anderen Wächter darauf ein? Warum akzeptierte jeder das? Kazuo verstand es einfach nicht. Ob das alles wirklich eine Intrige war, in der man den Wächtern alles schön geredet hatte, dass sie wie Marionetten nichts mehr hinterfragten? Das konnte doch nicht sein!
Miles: *steht in einem britischen Teezimmer* *öffnet eine Schatulle mit sieben Ringen*
Saya: *streicht sich eine Strähne hinters Ohr* Ringe?
Ian: Ganz genau. Diese Ringe... sind im Grunde genommen Artefakte, die über Chaos und Ordnung herrschen können. Über das Gleichgewicht von Gut und Böse.
Miles: Darum suchen Ian und Gillian auch nach Leuten, die sich dieser Ringe annehmen können und darauf aufpassen.
Ian: *nickt* Ein Mensch allein mit allen sieben Ringen könnte Unglaubliches vollbringen, aber hinter so großer Macht liegt auch große Gefahr. Darum möchte ich die Ringe auf sieben fähige Träger aufteilen. So ist die Sicherheit der Ringe gewahrt und gleichzeitig sind sie vor Missbrauch geschützt.
Ryo: *schüttelt den Kopf* Fähige Menschen, die die Ringe vor Unheil bewahren sollen... Saya, wir sollten uns da raus halten. Das wird uns nur Unheil bringen!
10. Juni 1808
Wir sind bereits seit mehreren Tagen in England. Ian zeigt sich mehr oder weniger als guter Freund. Er nahm uns mit nach Schottland, wo er uns Unterkunft und Nahrung in seinem Anwesen gewährte. Im Gegenzug werden wir den Bediensteten ein wenig zur Hand gehen. Saya hat viel Freude auf der Reise gehabt und wird sich sicher schnell einleben. Heute stellte uns Ian einen Freund vor: Gillian. Aber noch mehr als das zeigten er und Miles uns merkwürdige Ringe und man demonstrierte uns ein magisches Feuer, das er Wetterflammen nennt. Ich finde diese ganze Angelegenheit mehr als dubios, aber Saya scheint das nicht zu kümmern. Sie hat festgestellt, dass sie auch solche Flammen beherrschen könnte, ganz anders als ich. Ich fürchte, sie wird hier bleiben und sich auf diese Ringe einlassen wollen. Ich hoffe, ich kann sie noch davon abhalten.
Mizuki blinzelte. Dieser Eintrag... Er hatte sich angefühlt wie eine Erinnerung, aber das konnte unmöglich sein. Und doch... Sie hatte in ihrem Kopf wieder die Frau aus ihrem Traum gesehen. Saya hieß sie also. War sie eine frühere Wächterin? Die anderen in diesem Eintrag etwa auch? Allerdings schrieb jener Ryo, dass er keine Flammen beherrschte. Wie konnte das sein? Sie verstand es nicht. Leise hörte sie ihr Gewissen, dass ihr sagte, sie sollte aufhören, im Eigentum Anderer zu lesen, doch etwas schien sie an dieses Buch zu fesseln. Sie konnte nicht aufhören. Sie wollte noch mehr über die Ringe erfahren!
20. April 2013
Ich bin durch den Wind. Kodan hat mir seine Liebe gestanden! Ich hätte nie im Leben gedacht, dass er auch nur ansatzweise auf mich stehen könnte. Mehr noch, er hat mir sogar seine wahre Gestalt offenbart. Bisher wusste ich zwar von seiner falschen Identität, die er zu seinem eigenen Schutz aufgesetzt hatte, aber sein wahres Aussehen war mir nicht bekannt. Er ist erwachsen. Und er sieht verdammt gut aus. Wie kann ein so cooler (und heißer) Typ wie er jemanden wie mich lieben? Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich weiß nicht, ob ich die Erklärung annehmen soll. Ich mein... Wenn alles mit "Nightmare" und der "Red Streak" gelöst ist, dann braucht er sich nicht mehr zu verstecken. Aber könnt ich ihn einfach so Anna vorstellen? Okay, der Gedanke, Kodan sei mein Freund ist verdammt aufregend, aber so plötzlich? Ich hab erst einmal gesagt, ich muss darüber nachdenken. Auch wenn ich verdammt angetan bin von ihm, ich sollte nichts überstürzen, nicht wahr?
Kazuo legte kurz das Buch beiseite. Er war ein wenig überrascht gewesen, dass er fast einen Monat lang keinen Eintrag mehr gemacht hatte und dann war das erste, was er las, wie Kodan ihm die Liebe gestanden hatte. Er hatte mit einem Mal ein Bild in seinem Kopf. Und er hatte das Gefühl, leise Stimmen zu hören. Ausschnitte aus einer Szene, die ihm wie eine Erinnerung vorkam.
Kodan: Du bist der Einzige, der nach wie vor zu mir hält... Ist es da nicht vollkommen verständlich, dass ich deswegen von dir völlig angetan bin?
Kazuo: W-was? *sichtlich verwirrt ist*
Kodan: *auf Kazuo zugeht* *ihm eine Hand an die Wange legt* Komm zu mir, Kazuo-kun...
Kazuo schüttelte den Kopf. Er schien wirklich enorm von Kodan angetan zu sein. Und dennoch hatte er nicht direkt die Liebeserklärung angenommen. Dabei schien Kodan um einiges offener mit seinen Geheimnissen umzugehen als Chloe. Andererseits hatte Kazuo Kodans wahre Gestalt bereits gesehen. Es war mit Sicherheit ein merkwürdiges Bild, sich auf einen Erwachsenen einzulassen und doch konnte Kazuo nichts finden, was wirklich dagegen sprach.
Gillian: Tja, wie mir scheint haben wir dann wohl alle beisammen *schaut in die Runde* Die sieben Wächter der Ringe sind hiermit offiziell erwählt
Saya: *schaut auf ihren Ring* *blickt zu der Frau neben sich* Schön zu wissen, dass ich nicht die Einzige Frau in der Runde bin *grinst*
Zero: *schielt zu ihr* Ja, ganz wunderbar *nüchtern sagt*
Yu: Die Frage kommt vermutlich etwas spät, aber... es gibt sieben Ringe. Aber in diesem Raum sind gerade acht Personen *blickt zu Ryo* Darf ich fragen, welche Rolle du spielst?
Ryo: *schnaubt* Anscheinend bin ich eine belanglose Nebenrolle. Aber ich kann dir versichern, dass ich hier bin, um auf das alles ein Auge zu werfen. Wenn ich irgendwo Probleme sehe, glaub mir, ich werde zur Stelle sein und mich darum kümmern
Saya: *lacht* Ryo ist also so was wie der Wächter für die Wächter
23. Juni 1808
So ganz ist mir nicht bewusst, wonach Ian die Leute aussucht, die er der Ringe für würdig hält. Scheinbar müssen sie nur diese Wetterflammen beherrschen und sie sind schon dabei. Zumindest kam er auf die Art und Weise an die ganzen anderen Leute. Zwei Wochen und für jeden Ring ist jemand dabei. Auf den ersten Blick wirken sie alle ja ganz sympathisch. Gillian hat was von einer Anführerrolle, genau wie Ian. Miles war der Jüngste in der Runde, und der mit dem breitesten Lächeln. Yu ist ein Chinese und damit genauso exotisch hier wie Saya und ich. Und Zero ist ein wandelndes Mysterium. Ich hab noch nie eine Frau gesehen, die so wenig Emotionen zeigt. Ich hab mehrmals versucht, mehr von ihr zu erfahren, aber sie verrät gar nichts. Nicht mal ihr Name ist echt. Ich werd aus ihr nicht schlau. Und dann ist da noch der siebte im Bunde. Der ist mir ganz und gar nicht geheuer. Sein Lächeln wirkt so... tückisch. Ich sollte ihn ganz besonders im Auge behalten!
Mizuki las immer wieder über die Namen. Ian... Gillian... Miles... Saya... Zero... Yu... Die Namen der ersten Ringträger überhaupt. Aber hier waren nur sechs der Namen geschrieben. Und doch sprach Ryo von sieben Wächtern. Wer war der siebte? Wen hatte er unbedingt genauer beobachten wollen? Warum hatte Ryo da keinen Namen geschrieben? Mizuki schluckte. Sie wusste nicht, wieso, aber der Gedanke an jenen siebten Wächter ließ ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken fahren. Wieso?
